Der Weg in eine Selbsthilfegruppe kostet oft Überwindung und wird von vielen Fragen begleitet.
Mit diesen häufig gestellten Fragen wollen wir die Angst vor dem Weg in die Gruppe nehmen und Mut machen, diesen Schritt zu gehen.
Nein. Der Austausch mit Gleichgesinnten und das einem entgegengebrachte Verständnis geben einem Sicherheit. Die anderen Gruppenteilnehmer sind oder waren in der gleichen Situation und geben Halt und Kraft. Das falsche Bild einer Gruppe, in der jeder nur am Weinen ist, entspricht überhaupt nicht der Realität.
Keine Sorge, das wird nicht passieren. Selbsthilfegruppen unterliegen der Gruppenschweigepflicht. Alles was während einem Treffen gesagt wird, bleibt auch innerhalb der Anwesenden.
Kein Grund zur Sorge. Ein Grundsatz in Selbsthilfegruppen ist die Freiwilligkeit. Niemand ist oder wird gezwungen, etwas von sich Preis zu geben, was er nicht möchte. Jeder entscheidet selbst, wann er etwas erzählt, was oder wie viel.
Unterbrechungen gehen immer vor! Wenn jemand sich überfordert fühlt oder ein Thema ihn so sehr mitnimmt, dass womöglich unangenehme Gefühle ausgelöst werden, dann darf und soll das unbedingt sofort gesagt werden. Auch die anderen Gruppenteilnehmer achten aufeinander und unterbrechen ggf. ein Gespräch in so einem Fall. Es wird sich dann um die Person gekümmert, der es gerade nicht gut geht.
Ja, sehr gerne sogar. Die Selbsthilfe ist von der Öffentlichkeitsarbeit ganz bewusst getrennt. Zwar ermutigen wir mit dem offenen Umgang mit einer psychischen Erkrankung, aber niemand wird zu irgendetwas gezwungen. Wer sich ausschließlich die Hilfe in der Selbsthilfegruppe suchen möchte, ist absolut willkommen. Eine mögliche Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen ist auch ohne Verpflichtung jederzeit möglich.
Nein. Die Teilnahme an Gruppentreffen ist absolut freiwillig. Dennoch gehört es zum guten Ton den anderen Teilnehmern gegenüber, sich abzumelden. Empfehlenswert ist auch ein Hinweis, warum man absagt, um mögliche Spekulationen gleich im Vorfeld zu verhindern. Niemand ist böse auf jemanden, der nicht kommt.
Sich etwas zu trinken mitzubringen ist eine gute Idee. Es kommt auch mal vor, dass Teilnehmer Süßigkeiten oder Gebäck für alle mitbringen. Ein richtiges Abendessen wäre sicherlich aber nicht angebracht.
Es steht jedem frei, die Gruppe zu verlassen. Wer künftig nicht mehr an den Treffen teilnehmen möchte, sollte dies der Fairness halber ankündigen und im Idealfall auch eine Begründung angeben, damit die anderen Gruppenteilnehmer sich nicht unnötig verantwortlich fühlen.
Selbsthilfegruppen legen Wert auf ein wertschätzendes Miteinander. Aussagen, die in der Gruppe getroffen werden, werden nicht bewertet. Der rücksichtsvolle und wohlwollende Umgang miteinander ist sehr wichtig. Darüber hinaus hat vermutlich jeder vor Ort das Gleiche oder etwas Ähnliches durchlebt.