Singen hilft dabei, eine körperlich-seelische Balance herzustellen.
Beim Singen verändert sich die Atemgestaltung, vor allem die Ausatmung wird länger. Mit Auswirkungen auf das autonome Nervensystem: Der Parasympathikus wird dadurch stärker aktiviert, er ist mit Ruhe und Entspannung verbunden. Sein Gegenspieler, der Sympathikus, wird hingegen entlastet. Er wird mit Anspannung in Verbindung gebracht. Im Alltag haben die meisten Menschen nur die flache Atmung. Wenn man jedoch beim Singen einen Ton lange halten muss, benötigt man vor allem die Muskelkraft der Bauch- und Flankenmuskulatur, um die Ausatmung zu verlangsamen. Danach atmen wir tief wieder ein. Das verbessert die Sauerstoffsättigung im Körper und entlastet auch das Herz. Pluspunkt: Um einen vollen Stimmklang beim Singen zu erreichen, braucht es eine offene, aufrechte Körperhaltung, die viele von uns im Alltag vernachlässigen.
Mit Singen zu mehr Lebensfreude.
Singen kann als natürliches Antidepressivum bezeichnet werden. Studien mit professionellen Sängern lassen darauf schließen, dass Menschen, die oft und viel singen, entspannter sind und sich insgesamt besser fühlen. Zum Beispiel haben schwedische Forscher herausgefunden, dass das „Kuschelhormon“ Oxytocin während des Singens vermehrt ausgeschüttet wird. Oxytocin wird beispielsweise auch beim Stillen, bei der Geburt oder beim Geschlechtsverkehr freigesetzt und ist dafür da, Bindungen zu stärken, Vertrauen zu fördern, Angst zu reduzieren und Entspannung zu erhöhen. Auch andere Glückshormone werden beim Singen vermehrt ausgesetzt: Adrenalin, Dopamin, Serotonin und Endorphin steigern unser Wohlbefinden und stimmen uns fröhlich.
Singen kann dabei helfen, Gefühle zu sortieren. Schließlich gibt es emotionale Eindrücke, die auf uns Menschen einwirken, derer wir uns aber gar nicht bewusst sind. Durch das Singen können wir einen Umgang damit finden.

Wie wirkt Singen auf die Psyche?
- Singen setzt Endorphine, Serotonin, Dopamin und Adrenalin frei, was den Gefühlszustand verbessert.
- Singen baut Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin ab.
- Schon nach 30 Minuten Singen produziert das Gehirn Oxytocin, das sogenannte Kuschelhormon oder Bindungshormon.
- Singen kann als natürliches Antidepressivum bezeichnet werden.
Wie kann Singen bei Depressionen helfen?
- Singen kann dabei helfen, wieder ein Gefühl der Selbstbestimmtheit zu entwickeln.
- Singen kann dabei helfen, die oft lähmende Schwere einer Depression hinter sich zu lassen.
- Singen in der Gemeinschaft kann unterstützen, dem sozialen Rückzug entgegenzuwirken.